Zusammen mit dem Ortsverein Wörthsee haben wir folgenden Antrag gestellt zum Thema:

Gesamtwirtschaftlich ökologisch ausgerichtete Handlungsmodelle entwickeln

1. Zeitnahe Durchführung eines Diskussionscamps zur Erarbeitung einer zukunftsfähigen, sozialdemokratischen und ökologisch ausgerichteten Wirtschaftspolitik in Zeiten der Europakrise. Dazu sollte unter anderem Herr Prof. Dr. Flassbeck, ehemaliger Staatssekretär im Finanzministerium eingeladen werden.

2. Mit diesem Thema befasste Wissenschaftler*innen und Fachleute innerhalb der SPD zur Mitarbeit motivieren.

3. Sich ingesamt intensiv mit den Aussagen und Vorschlägen der Wissenschaftler*innen in der Erdsystemforschung befassen.

Begründung:

Die bayerische SPD muss in den kommenden zwei bis drei Jahren den Nachweis erbringen, dass sie verstanden hat, welch schnelle und weitreichende Herausforderungen auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zukommen, um die Auswirkungen des Klimawandels zu minimieren und größere soziale Verwerfungen zu verhindern.

Bis spätestens zur Kommunalwahl 2020 muss die neue Programmatik der bayerischen SPD für die Bürgerinnen und Bürger sichtbar sein. Die neuen Inhalte müssen sich in Bayern in Form von politischen Statements zur Regierungspolitik niederschlagen und gegenüber der Bundes-SPD in Form von entsprechenden Anträgen.

Diese Einsicht hat die Bundes-SPD schon einmal in ihrem Parteiprogramm von 1989 gezeigt, dessen Grundaussagen wir uns wieder zu eigen machen müssen. Nur zwei Kernsätze aus dem Parteiprogramm seien hier zitiert:

“Gesamtwirtschaftlich ist nichts vernünftig, was ökologisch unvernünftig ist.”

SPD-Parteiprogramm 1989

“Die zunehmende Gefährdung unserer Umwelt führt weltweit zu einer Verschärfung sozialer Ungleichheit.”

SPD-Parteiprogramm 1989

Die SPD-Ortsvereine Seefeld und Wörthsee mahnen ferner an, den neoliberalen Wirtschaftskurs der vergangenen Jahre grundlegend aufzuarbeiten und damit das wirtschaftspolitische Profil der Partei zu schärfen, auf eine neoliberal-kritische und linke Basis zu stellen und sich damit auch europapolitisch zur Situation und Zukunft der Währungsunion zu positionieren. Mit diesem Schritt soll ein unmissverständliches Zeichen an die Bundesebene ausgesendet werden. 

Eine andere, eine sozial gerechte Politik ist möglich!

Stichwort: Klimaschutz ernst nehmen!

1. Klimaschutz ist als eine der “großen Fragen” in die Präambel des Koalitionsvertrags aufzunehmen, da er sämtliche gesellschaftlichen und globalen Handlungsfelder betrifft, wenn man ihn ernst nimmt.

2. Aus umweltpolitischer Sicht sind die Ergebnisse in den Kapiteln “Klima/Energie”, “Umwelt”, “Landwirtschaft” und “Verkehr” des Sondierungspapiers leider ungenügend, um die anstehenden Probleme zu lösen. Ohne massive Verbesserungen macht eine neue große Koalition keinen Sinn.

3. Am Klimaschutzziel für 2020 ist festzuhalten. Zur Erreichung dieses Ziels sind bis Ende 2020 zunächst 9 GigaWatt Braunkohlekapazitäten in den am meisten Schadstoffe emittierenden Kraftwerken stillzulegen. Als zweiter Schritt ist ein Ende der Braunkohlenutzung bis 2025 zu vereinbaren in Kombination mit den bereits vereinbarten Strukturhilfen für die Reviere.

4. Statt sich weiterem Wirtschaftswachstum nach bisherigem Muster zu verpflichten, was der Erreichung der überlebensnotwendigen Klimaschutzziele entgegensteht, sollte sich die Regierungskoalition dafür einsetzen, den Erhalt des Wohlstands und dessen Zugänglichmachung für alle Bürgerinnen und Bürger im Einklang mit konsequentem Klimaschutz anzustreben.

5. Wird beim Klimaschutz von “marktorientiert” oder “Wirtschaftlichkeit” gesprochen, müssen die reellen Kosten der derzeitigen fossilen und atomaren Energieerzeugung angesetzt werden; Stichworte z.B. externe Kosten, Endlagerung. Zusätzlich ist zu berücksichtigen, welche Kosten anfallen, wenn der Klimaschutz weiter verzögert wird.

6. Diesel-Gate muss noch einmal neu aufgerollt und im Sinne der Umwelt und der Verbraucherinnen und Verbraucher gelöst werden. Eine Nachrüstung sämtlicher Dieselmodelle, die unter Vorspiegelung falscher Tatsachen als besonders umweltfreundlich verkauft wurden, muss von den Autobauern finanziert werden. Die Subventionierung des Diesels durch geringere Steuern ist schrittweise in 4 Jahren zu beenden.

7. Mittelfristig ist die Einführung einer CO2-Abgabe zu planen.

8. Die Nutzung des Umweltgiftes Glyphosat ist bis Ende 2021 im Bundesgebiet komplett zu verbieten. Damit ist genügend Umstellungszeit für Landwirte. Nur so besteht eine Chance auf Erhalt und Erholung der Artenvielfalt.

9. Wenn die Verhandler erkennen müssen, dass obige auf dem Sonderparteitag vereinbarten Minimal-Ziele in Sachen Umweltschutz nicht erreichbar sind, sind die Verhandlungen zu beenden.

Seefeld, 17.01.2018

 

Unter der Überschrift “Herausragendes Buskonzept” veröffentlichte der MM am 4.7.2016 den Leserbrief von Ernst Deiringer (zum Vergrößern bitte auf das verkleinerte Textfeld klicken). In den Leserbrief hat sich leider ein Fehler eingeschlichen. Es muss heißen: 739 Kfz pro tausend Einwohner!

Leserbrief von Ernst Deiringer am 4.7.2016 im MM

Ernst Deiringer

Ernst Deiringer

Zu dem folgenden Artikel im MM vom 30.6.2016 schrieb Ernst Deiringer den oben wiedergegebenen Artikel

Knapp am Schildbürgersstreich vorbei

Gemeinde Seefeld stimmt neuen Buslinien zu und lehnt Gasser-Antrag ab, auf Angebot an Wochenenden aus Kostengründen zu verzichten

Seefeld – Ein Bus fährt durch den Landkreis, stoppt einmal, zweimal – beim dritten Mal ignoriert er jedoch die Haltestelle, weil die Gemeinde nicht bezahlt hat. Klingt komisch, wurde im Seefelder Gemeinderat aber ernsthaft diskutiert. Dort hatte Kreis Verkehrsmanagerin Susann Münster am Dienstagabend die neuen Linien, Routen und Zeiten des so genannten Westbündels vorgestellt, die im Sommer ausgeschrieben werden sollen. Weiterlesen

Wie weiter unten auf unserer Web-Seite berichtet fand am 13. November 2015 im Landratsamt Starnberg eine Klimaschutzwerkstatt statt. Ziel war es, den Energiewendebeschluss des Kreistages von 2005 mit Nachdruck voranzubringen und dazu die notwendigen Anstrengungen zu intensivieren. Damals wurde beschlossen, alle Maßnahmen zu unterstützen, die es ermöglichen, den Landkreis Starnberg bis zum Jahre 2035 vollständig mit erneuerbaren Energien zu versorgen. Der im Jahr 2015 vom Landratsamt verfasste Zwischenbericht dokumentierte, dass der Landkreis Starnberg zwar auf dem richtigen Weg ist, aber die Umsetzung der Energiewende nur sehr langsam vorangeht. Als Ergebnis der Klimaschutzwerkstatt wurde ein Klima-Pakt geschlossen und ein umfangreicher Maßnahmenkatalog für den Landkreis vorgeschlagen. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am 19. Januar 2016 dem Klima-Pakt einstimmig zugestimmt und ist beigetreten. Damit hat sich die Gemeinde verpflichtet, in den kommenden 3 Jahren (2016-2018) jeweils 3 Maßnahmen umzusetzen. Auf Vorschlag des Umwelt- und Energieausschusses wurden in der Gemeinderatssitzung vom 7. Juni 2016 folgende Maßnahmen beschlossen:

In diesem Jahr (2016) werden

1. die kommunalen Nahwärmenetze geprüft,

2. die solare Warmwasserbereitung in Sportstätten geprüft und umgesetzt sowie

3. Stromspeicher-Systeme gefördert.

2017 werden

1. ein Leitfaden „Energieeffizienz in der Bauleitplanung in der Gemeinde” eingeführt und umgesetzt,

2. ein Energiemanagement für kommunale Liegenschaften eingeführt und

3. Ausstellungen zu Klimaschutz, Energiewende, Ressourcenschutz etc. durchgeführt.

Die Maßnahmen für 2018 werden noch diskutiert und entschieden.

Die SPD begrüßt den Beitrag der Gemeinde Seefeld zur Energiewende insgesamt und unterstützt die Maßnahmen im Klima-Pakt ausdrücklich. Das ausgehende Signal ist sehr positiv! Jedoch hätten wir uns etwas ambitioniertere Vorhaben zur Umsetzung der Energiewende gewünscht. Einige der nun beschlossenen Maßnahmen werden seit vielen Jahren von uns intensiv vorangetrieben, u.a. auch im Rahmen von “Agenda 21”-Aktivitäten, und schon umgesetzt. Wir bleiben an dem Thema mit Nachdruck dran und werden uns bei der Umsetzung der Energiewende weiter aktiv einbringen!

In diesem Zusammenhang ist noch zu erwähnen, dass die “Lokale Agenda 21 Seefeld” in Kooperation mit der Stiftung „Plant for the Planet“ das Projekt „Kinder pflanzen Zukunft“ ins Leben gerufen hat (siehe Internetseite der “Agenda 21”: http://www.agenda-seefeld.de/). Das Projekt wurde in der Gemeinderatsitzung am 7. Juni 2016 durch Vertreter der Agenda-Gruppe „Ortsbild/Ortsentwicklung“ sowie einen Klimabotschafter der Stiftung „Plant for the Planet“ vorgestellt. Der Gemeinderat hat dieses Projekt ausdrücklich begrüßt und Unterstützung zugesagt.

Ein weiterer wichtiger Beitrag zum Klimaschutz!

Prof. Dr. Martin Dameris, Dipl.-Meteorologe & Gemeinderat

martin_dameris

Der Gemeinderat hat einstimmig den Beitritt zum Klima-Pakt des Landkreises Starnberg am 19. Januar 2016 beschlossen. Ziel ist es die Energiewende im Landkreis und seien Gemeinden zu intensivieren. Der Klima-Pakt ist das Ergebnis einer Klimaschutzwerkstatt, zu der Landrat Roth Ende letzten Jahres eingeladen hatte.

Bei der Klimaschutzwerkstatt am 13. November 2015 in Landratsamt Starnberg wurde zu Beginn noch einmal festgestellt, dass sich die Energiewende im Landkreis Starnberg derzeit recht langsam vollzieht. Es wurde betont, dass sich der Energiewendebeschluss im Kreistag aus dem Jahr 2005, den Landkreis bis zum Jahre 2035 vollständig mit erneuerbaren Energien zu versorgen, weiterhin eine wichtige Zielvorgabe darstellt. Um dieses große Ziel zu erreichen, wurden eine Reihe von Möglichkeiten und Projektideen diskutiert. Die Ergebnisse der Klimaschutzwerkstatt wurden in einem praxisrelevanten und realistischen Maßnahmenkatalog zusammengestellt und Anleitungen zur Umsetzung geliefert (siehe www.landkreis-starnberg.de/klimapakt). Insgesamt umfasst der Katalog 44 Projektideen, die mit unterschiedlichem personellen und finanziellen Aufwand umgesetzt werden können. Am Ende der Klimaschutzwerkstatt wurde ein Klima-Pakt verabschiedet, dem alle Gemeinden des Landkreises beitreten sollen.

Die Gemeinde Seefeld hat sich mit dem Beitritt zum Klima-Pakt verpflichtet, in den nächsten 3 Jahren (2016-2018) pro Jahr mindestens drei möglichst ehrgeizig und zielorientierte Maßnahmen aus dem Katalog zu beginnen bzw. in die Tat umzusetzen. Eine davon ist möglichst durch den Bürgermeister zur Chefsache zu machen. Der Klimaschutzgedanke soll in Zukunft verstärkt bei allen Entscheidungen des Gemeinderats Berücksichtigung finden.

martin_dameris
Martin Dameris

Der nachfolgende Leserbrief bezieht sich auf

“Der große Klimabluff” (vom 8. Januar 2016), nur im Internet auf der SZ-Seite: Http://www.sueddeutsche.de/wissen/2.2207umwelt-handeln-statt-visionen-1.2806540

und Dobrindt bremst Gabriel aus SZ. Vom 16.01.2016, Seite 25.

In dem SZ-Artikel “Der große Klimabluff” (8. Januar) wird sehr treffend dargestellt, dass generell zwar die Ergebnisse des Klimagipfels als Erfolg angesehen werden, dass es aber mit der Umsetzung durch entsprechendes Handeln hapert. Die gestellte Frage in der Überschrift des SZ-Artikels, ob der Klimagipfel “zu Recht” als Erfolg gefeiert werden darf, kann aus Sicht der Klimaforschung mit einem klaren “JA” beantwortet werden. Die Ziele sind richtig, aber nun ist es notwendig, entsprechende Handlungsstrategien zu entwickeln. Die Bundesregierung und allen voran Bundeskanzlerin Merkel war und ist immer in der ersten Reihe zu finden, wenn es darum geht, Ziele zur Energiewende und zum Klimaschutz zu formulieren. Aber diesen großen Ankündigungen folgt meistens nur Ernüchterung! Weiterlesen

ernst_deiringer_150 Ernst Deiringer

Unser SPD-Ortsvereinsmitglied Ernst Deiringer ist in der Gemeinde Seefeld längst als ökologisches Gewissen bekannt. Neben seinem Engagement im SPD-Ortsverein ist Ernst Deiringer auch noch in anderen Organisationen umweltschützerisch tätig, so zum Beispiel im “Energiewendeverein”. Dieses langjährige Engagement trägt mehr und mehr Früchte und wird inzwischen auch überparteilich gewürdigt und unterstützt. Bei der letzten Gemeinderatssitzung sprach unser SPD-Gemeinderatsmitglied Prof. Dr. Martin Dameris, seines Zeichens Meteorologe und Klimaforscher, Ernst Deiringer seinen Dank aus, und die anderen Gemeinderatsmitglieder demonstrierten ihre Unterstützung, indem sie die Fortsetzung des Förderprogramms für Hausbesitzer in Sachen Dämmung und damit Klimaschutz mit ihrer Stimme unterstützten.

martin_dameris Prof. Dr. Martin Dameris

Wir, als SPD-Ortsverein, freuen uns sehr darüber, vor allem auch vor dem Hintergrund der Klimaschutzkonferenz, die aktuell  mit ungewissem Ausgang in Paris ihrem Ende entgegengeht. Ernst Deiringers  und Martin Dameris’ beständiges Engagement für den Klimaschutz zeigt, dass man in seinem direkten Umfeld viel bewegen kann.

Näheres entnehmen Sie bitte unten stehendem Artikel von Hanna von Prittwitz, erschienen im “Starnberger Merkur” vom 10.12.2015.

Erweitertes Förderprogramm geht in die nächste Runde

Text von Hanna von Prittwitz, erschienen am 10.12.15 im “Starnberger Merkur”

Artikel von: Marion Koppelmann