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(c)-Foto: Andrea Jaksch
Von links: Prof. Dr. Martin Dameris, Wolfgang Niemann, Ute Dorschner, Dr. Brigitte Altenberger, Marion Koppelmann, Angela Pflügler

Mit einer Spatengabel, die gleichzeitig ein Tischchen zum Abstellen des nach getaner Arbeit wohlverdienten Getränks bietet, einem Einkaufsgutschein für den Seefelder Wochenmarkt und einem Buchgutschein eines Verlags mit ökologisch geprägtem Portfolio bedankte sich der SPD-Ortsverein am 2. März 2021 bei Ute Dorschner für ihr jahrzehntelanges Engagement. Corona-bedingt fand die Ehrung im kleineren Kreis und auch erst ein knappes Jahr nach dem selbst bestimmten Ausscheiden Ute Dorschners aus dem Seefelder Gemeinderat statt.

Von 1990 bis 2020 im Gemeinderat

Seitdem die damalige Bürgermeisterkandidatin der SPD und jetzige Schatzmeisterin des Ortsvereins Angela Pflügler Ute Dorschner 1989 anrief, um zu fragen, ob sie bei der Kommunalwahl 1990 auf der SPD-Liste für den Gemeinderat kandidieren wolle, ist Ute Dorschner obwohl parteifrei sozusagen zum Urgestein des SPD-Ortsvereins geworden.

Als Enkelin eines Försters in einem Haus mit großem Garten, einem gewerkschaftlich aktiven Vater und einer Gartenbau-begeisterten Großmutter und Mutter in Nordrhein-Westfalen aufgewachsen, setzt sich Ute Dorschner bis heute für Naturschutz, Soziales und Kommunalpolitik ein. Durchs Lehramtstudium kam sie nach Bayern. Von 1990 bis 2020 war sie durchgehend für die SPD im Gemeinderat Seefeld tätig und wäre es jetzt sicher noch, hätte sie nicht entschieden, dass alles seine Zeit hat.

In den vergangenen gut vierzig Jahren Seefelder Kommunalpolitik hatte die SPD im Ort nie die Mehrheit, zeichnete sich aber immer durch kreative Ideen, Hartnäckigkeit bei deren Umsetzung und „einen langen Atem“ aus, um die angestoßenen Projekte zu begleiten und zum Erfolg zu führen. 30 Jahre lang war Ute Dorschner daran maßgeblich beteiligt.

Deshalb seien hier einige der Projekte genannt, die entweder auf ihre Initiative zurückgehen oder ohne sie so nicht stattgefunden hätten.

  • PilsenseeNachrichten: Zeitung des Ortsverein der SPD Seefeld. Seit Februar 1976 bis heute informiert der SPD-Ortsverein darin regelmäßig über das Geschehen in Seefeld, seit mehr als 20 Jahren ist Ute Dorschner die Chef-Layouterin.
  • Umweltfeste und andere Feste: auch einige SPD-Feste stiegen mit ihr, wie zum Beispiel im Sommer 1989 das SPD-Fest an der ehemaligen Wendeschleife des Riedfelds oder 1997 das erste Seefelder Bahnhofsfest mit der „Charivari Jazzband“ aus München. Damals war der Bahnhof noch nicht im Besitz der Gemeinde, das Fest sollte aber einen Anstoß dazu geben; 2015 war Ute Dorschner Mitorganisatorin des Willkommensfests der Gemeinde.
  • Bürgerbus 1997 – 2017, Idee: Ute Dorschner
  • Agenda-Gruppe „Schutzgemeinschaft Aubachtal e.V.“: 1. Vorsitzende seit 1990 ist Ute Dorschner
  • Ortsbild/Leitbild: zwei Anträge, die zunächst von der Mehrheit im Gemeinderat abgelehnt wurden. Der dritte Anlauf scheint nun erfolgreich zu werden, allerdings unter dem Namen „Ortsbild“.
  • Energiesparende Straßenbeleuchtung: Der erste Anstoß dazu kam von Ute Dorschner.
  • „Tempo-30-Zonen“: ab ca. 2011, maßgeblich beteiligt war u.a. Ute Dorschner
  • Blühstreifen: ab 2012, die Idee und mehrere Anstöße dazu kamen von Ute Dorschner
  • Erster Versuch, alternative Wohnformen zu etablieren: Antrag der SPD-Fraktion u.a. mit Ute Dorschner 2013
  • Erbpacht statt Verkauf von Gemeindegrund: seit ca. 2014 Forderung der SPD an den Gemeinderat.

Aber Ute Dorschner kann nicht nur Gemeinderätin. Bis Ende der 1990er Jahre arbeitete sie aktiv bei „Proasyl Wörthsee“ mit. Ende 2014 gründete sie mit anderen die Seefelder Agenda-Gruppe „Integration und Asyl“, die sich um die Einbindung von Neuzugezogenen genauso kümmert wie um Flüchtlinge. Durch ihre freundliche, zugewandte Art gelingt es ihr immer wieder, Menschen ein- und aufzufangen und für die gute Sache zu begeistern. Dass Gemeinderat Prof. Dr. Martin Dameris zur SPD Seefeld kam, ist ihr genauso zu verdanken wie der Einritt der Ortsvereinsvorsitzenden Marion Koppelmann. Die parteifreie Gemeinderätin Dr. Brigitte Altenberger sieht in Ute Dorschner ein Vorbild für die Arbeit im Gemeinderat und der Gemeinde.

Alle Mitglieder der SPD Seefeld sind froh, dass Ute Dorschner ihnen auch zukünftig mit Rat und Tat zur Seite stehen wird.

Text: Marion Koppelmann

Liebe Mitglieder, Freundinnen und Freunde des SPD-Ortsvereins Seefeld,

seit dem Shutdown, der beinah mit der Bürgermeisterstichwahl zusammenfiel, machen wir fast jede Woche am Donnerstag um 20 Uhr eine Video-Konferenz, zu der sich alle einwählen können. Dazu schicke ich regelmäßig Einladungs-Mails mit dem Link (Zugang), auf den man klicken muss, sowie eine Telefonnummer, über die man sich auch telefonisch einwählen kann, wenn das mit dem Computer nicht klappt oder zu kompliziert erscheint.

Das ist leider aktuell die einzige Möglichkeit, um in Kontakt zu bleiben. Ich würde mich freuen, wenn Ihr diese wahrnehmen möchtet. Wenn Ihr Schwierigkeiten damit habt, meldet Euch gerne bei Ute Dorschner (08152 / 78443) oder mir (08152 / 914 93 82) telefonisch. Wir erklären Euch dann Schritt für Schritt, wie das geht.

A propos Ute: Am 21. April 2020 wurde sie feierlich aus dem Gemeinderat verabschiedet. Martin und Brigitte hatten Ute einen Blumenstock überreicht. Wenn man — in hoffentlich naher Zukunft — wieder Veranstaltungen abhalten darf, wollen wir uns bei Ute auch seitens des SPD-Ortsvereins gebührend für ihr ehrenamtliches Engagement bedanken. Geplant ist, dies mit dem „Ehrenamts-Stammtisch“ zu verbinden, dessen ursprünglicher Termin den CORONA-Schutzmaßnahmen zum Opfer gefallen ist.

Ute Dorschner bei ihrer Verabschiedung aus dem Gemeinderat am 21. April 2020; (c) Foto: privat

Unsere beiden Gemeinderäte Brigitte und Martin führen seit der Wahl des Bürgermeisters Klaus Kögel regelmäßig Gespräche mit den jeweiligen Gruppierungen und deren Vertretern, die es in den Gemeinderat geschafft haben. Bei diesen Gesprächen geht es um den 2. und 3. Bürgermeister, um die Geschäftsordnung, die sich der neue Gemeinderat geben möchte und um die Leitlinien der Kommunalpolitik in Seefeld für die kommenden Jahre.

Martin und Brigitte sind regelmäßig in unseren Videokonferenzen und berichten vom jeweiligen Stand der Dinge. Da es relativ viele neue Gemeinderäte gibt — und eben auch einen ganz neuen Bürgermeister –, ergeben sich spannende neue Konstellationen, die sicherlich zum Wohl der Gemeinde sein werden. Mehr darüber erfahrt Ihr in unseren Video-/Telefonkonferenzen donnerstags um 20 Uhr.

Für den kommenden Donnerstag (7.5.2020) habe ich Christian Winklmeier dazu eingeladen. Er ist SPD-Ortsvereinsvorsitzender von Gilching und neues SPD-Kreistagsmitglied und wird uns von seinen politischen Zielen erzählen.

Sowohl für den Kreistag als auch für den Gemeinderat wird die zukünftige große Herausforderung sein, trotz der mit CORONA einhergehenden verschlechterten finanziellen Situation, neben den Aufgaben der Daseinsvorsorge auch noch zukunftsweisend Weichen neu zu stellen. Wir sind gespannt, wie das gelingen kann und was wir als Gemeinde und auch als SPD-Ortsverein dazu beitragen können.

Also, wie Ihr seht, geht es trotz CORONA mit dem SPD-Ortsverein weiter. Bitte beteiligt Euch an unseren Internet-Stammtischen! Damit auch der Ortsvereinsvorstand und die Gemeinderäte sehen, dass es Euch noch gibt!

Liebe Grüße, Marion

Seefeld, den 04.05.2020

Rückblick und Ausblick: mehr als 40 Jahre aktive SPD!

Im Jahr 1972 wurden im Zuge der Gebietsreform zunächst die Gemeinden Drößling und Unering mit Oberalting-Seefeld vereint und ab 1978 kamen dann noch Hechendorf und Meiling dazu, so dass man den Beginn der Gemeinde Seefeld, so wie sie heute besteht, auf das Jahr 1978 datieren kann.

Schon vor diesem Zeitpunkt gab es in Hechendorf einen kleinen, sehr aktiven SPD-Ortsverein, den zwei Mitglieder im Hechendorfer Gemeinderat vertraten. Ab 1978 gab es dann einen Bürgermeister (Fritz Eulitz, „Heimattreue“,1978 bis 1984) und einen Gemeinderat für die Gesamtgemeinde Seefeld. Ihm folgte von 1984 bis 1990 Ingeborg Bäss (FDP) als Bürgermeisterin, die 1990 von Wolfram Gum abgelöst wurde. Jetzt, wieder 30 Jahre später, wird die „Ära Gum“ zu Ende gehen und ein neuer Bürgermeister oder eine neue Bürgermeisterin wird gewählt werden.

In diesen rund vierzig Jahren Seefelder Kommunalpolitik hatte die SPD im Ort nie die Mehrheit, zeichnete sich aber immer durch kreative Ideen, durch Hartnäckigkeit bei deren Umsetzung und durch „einen langen Atem“ aus, um die angestoßenen Projekte zu begleiten und zum Erfolg zu führen. Das war in der Vergangenheit so und wird auch in der Zukunft nicht anders sein. Eine lückenlose Auflistung der Projekte samt der „Ideengeber“, der Gründerinnen und Gründer und der Begleiter und Aktiven aus den Reihen der Seefelder SPD, die maßgeblichen Anteil am Erfolg der Projekte hatten und haben, wäre zu umfangreich und würde den Rahmen dieses Textes sprengen. Darum seien hier nur einige Projekte und nur wenige Namen genannt:

  • Kinderkleiderbazar 1972-1992, erst Giesela Kunze, dann Angela Pflügler und andere,
  • SPD-Weihnachts- und Flohmärkte, Ortsverein der SPD Seefeld,
  • Pilsensee-Nachrichten: Ortsverein der SPD Seefeld. Seit Februar 1976 bis heute informiert der SPD-Ortsverein regelmäßig über das Geschehen in Seefeld,
  • Erster Altglascontainer: Anfang der 1980er Jahre erstmals gefordert durch Gemeinderatsmitglieder der SPD,
  • Geschwindigkeitsmesser an Straßen (heute weiterentwickelt als „Smilys“) gefordert von der SPD-Fraktion schon Anfang der 1980er Jahre,
  • Jugendhaus Seefeld (ab ca. 1982) als selbstverwaltetes Jugendhaus, initiiert durch Sebastian Schmidinger,
  • „Seefelder Appell“ 1984 gegen das Waldsterben, Prof. Dr. Gerhard Neuweiler,
  • Umweltfeste und andere Feste ab 1993, Ute Dorschner und viele andere,
  • Kulturverein „Freunde und Förderer von Kultur im Schloss Seefeld“ 1994, Günter Althoff, Wolfgang Niemann, Brigitte Altenberger und andere,
  • Lokale Agenda Seefeld, Gründung nach einem Antrag der SPD-Fraktion 1997; Sprecher aller Agenda-Gruppen von Beginn an bis heute: Martin Dameris,
  • Bürgerbus 1997 – 2017, Idee: Ute Dorschner,
  • Schutzgemeinschaft Aubachtal e.V., 1. Vorsitzende seit 1989 ist Ute Dorschner,
  • Herrschinger Konzerte, veranstaltet von der VHS Herrsching, Seefeld, Andechs, seit 1998 ehrenamtlich geleitet von Dr. Brigitte Altenberger,
  • Förderprogramm „Energie“ und weitere Maßnahmen, Ernst Deiringer, der Agenda Arbeitskreis Energie, und andere,
  • Spielplatz Ulrich-Haid-Str. Gerhard Zelnitschek-Kaub und andere,
  • Ortsbild/Leitbild: zwei Anträge, die leider von der Mehrheit im Gemeinderat abgelehnt wurden. Umso mehr freut es uns, dass jetzt der dritte Anlauf erfolgreich zu werden scheint, nun allerdings unter dem Namen „Ortsbild“.
  • Photovoltaik-Anlagen mit Bürgerbeteiligung, ab 2006 auf dem Schulgebäude Oberalting und der Sporthalle in Hechendorf, „Ideengeber“ und maßgeblich beteiligt an der Umsetzung war Ernst Deiringer,
  • Energiesparende Straßenbeleuchtung, der erste Anstoß dazu kam von Ute Dorschner,
  • Photovoltaik-Anlage Tiefenbrunn, „Ideengeber“ und maßgeblich beteiligt an der Umsetzung war Ernst Deiringer,
  • Seniorenbeirat ab 2005, Gründungsmitglied und 1. Vorsitzende war Grete Gringmuth,
  • Skaterplatz in Hechendorf, ca. 2007, Gerhard Zelnitschek als aktives Mitglied der Agenda Kinder und Jugend und Martin Dameris,
  • Wochenmarkt Seefeld, ab 2008, Agenda Ortsbild, besonders engagiert bei der Umsetzung zu Beginn waren Johanna Deiringer und Jutta Dameris,
  • Unterschriftenaktion für den durchgängigen 20-Minuten-Takt der S-Bahn, ca. 500 Unterschriften gesammelt,
  • Energiepässe für Gemeinde-Immobilien, 2009 Antrag der Agenda AK Energie, maßgeblich beteiligt war Ernst Deiringer,
  • Energieeffiziente Heizungspumpen, 2011, maßgeblich beteiligt war Ernst Deiringer,
  • „Tempo-30-Zonen“ – ab ca. 2011, maßgeblich beteiligt waren Gerhard Möller, Martin Dameris und Ute Dorschner,
  • Blühstreifen, ab 2012, die Idee und mehrere Anstöße dazu kamen von Ute Dorschner,
  • Energieberater für Seefeld, 2013, Antrag der Agenda 21/Energie und der SPD-Fraktion,
  • Erster Versuch, alternative Wohnformen zu etablieren, Antrag der SPD-Fraktion 2013,
  • Einführung des Energiemanagement für kommunale Gebäude, Agenda AK Energie; Ernst Deiringer, SPD-Fraktion
  • Räsonanz, zweiter Kulturverein in Seefeld, maßgeblich beteiligt, Sebastian Schmidinger, Ulrich Leinfelder
  • Solarkampagne im Landkreis – Aktionswochen in Seefeld maßgeblich beteiligt: Ernst Deiringer,
  • Barrierefreier Bahnhof, seit 2015 immer wieder mit hochrangigen Bahnmitarbeitern Gespräche geführt, umsetzbare Vorschläge für eine Interimslösung ausgearbeitet, bevor der „große“ Umbau (hoffentlich) kommt: Sven Nissen-Meyer, Angela Pflügler, Ernst Deiringer,
  • Erbpacht statt Verkauf: seit ca. 2014 Forderung der SPD an den Gemeinderat.
  • usw., usw.

Natürlich konnte die Mehrzahl der angestoßenen Projekte nur erfolgreich sein, weil sie von vielen weiteren Seefelderinnen und Seefeldern gefördert, begleitet und wachgehalten wurde. Darum bedanken wir uns hier ausdrücklich bei allen, die — zumeist ehrenamtlich — mit uns dafür gesorgt haben, dass Seefeld ein guter Ort zum Leben ist. Wir bedanken uns auch bei der Verwaltung und bei Herrn Bürgermeister Gum, dass sie viele unserer Ideen und Projekte mitgetragen und unterstützt haben.

Für die Zukunft wünschen wir uns, dass wir nicht so viel Überzeugungsarbeit leisten müssen, bevor ein sinnvolles Projekt umgesetzt werden kann. Denn eines kann ich versprechen: Die Mitglieder des SPD-Ortsvereins Seefeld werden auch in Zukunft ihrer Tradition treu bleiben! Sie werden „den Finger in die Wunde legen“, da wo es nötig ist und mit frischen, neuen Ideen maßgeblich dazu beitragen, dass wir gern und gut in Seefeld leben und wohnen können. Die Themen „Wohnen“ und „bezahlbaren Wohnraum schaffen“ werden deshalb hohe Priorität haben.

Im Namen des SPD-Ortsvereins

Ute Dorschner

Gemeinderätin von 1990 – 2020

Expertise-Weitergabe im Gemeinderat wünschenswert

Bei der Klausurtagung zur Ortsentwicklung wurde festgestellt, dass der Erhalt unserer Umwelt ein verknüpfender, sehr wichtiger Aspekt ist, der somit für die zukünftige Entwicklung der Gemeinde eine zentrale Rolle einnimmt und allen anderen Themen zugeordnet ist.

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Im März 2018 hatte der Bauwerber einen Antrag auf einen Bauvorbescheid gestellt, der dem Bauausschuss erst Wochen später (nach der Klausurtagung zum Thema „Ortsentwicklung“) vorgestellt wurde.

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Es klingt schon fast wie eine Plattitüde, weil es seit Monaten täglich in Zeitungen, Nachrichten und Fernsehbeiträgen aufgegriffen wird: „Wohnen ist Menschenrecht“. Doch leider … Weiterlesen

Foto oben: Oliver Meyer

Am 22. Juli 2018 war auch der Ortsverein Seefeld bei der Demo gegen Hetze, Rassismus und Spaltung der Gesellschaft in München vertreten. Das Bild zeigt die Ortsvereinsvorsitzende Marion Koppelmann gemeinsam mit unserer Landtagskandidatin Christiane Kern …

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Genossenschaftswohnen Hedwigstraße: anderswo bewährt – neu in Seefeld

Schon seit etwa 10 Jahren wird an der Idee getüftelt, wie in unserem Ort geeignete Wohnungen für Senioren entstehen könnten. Dabei stellte sich zunächst immer wieder die Frage nach einem geeigneten Bauplatz. Ideen dazu wurden verworfen, kaum, dass sie angedacht waren. Doch der Seefelder Seniorenbeirat ließ nicht locker. Ein zentral gelegenes Grundstück musste gefunden werden.

Parallel zu diesen Überlegungen gab die Gemeinde eine Planung für die große Wiese „hinter“ der Schule (zwischen Hedwig- und Ulrich-Haid-Straße) in Auftrag. Die Planerin, Frau Skorka (http://www.planungsbuero-skorka.de/Projekte/07_Rahmenplan_Seefeld/Rahmenplan.html) lieferte ein überzeugendes Konzept. (Abb. oben) Dieser Ort, mitten in Oberalting soll nach ihrer Vorstellung ein Ort der Begegnung werden. Spielplatz, Schule, Kindergarten und das Mehrgenerationenhaus der Nachbarschaftshilfe sind schon da. Ein Ergänzungsbau für das Seniorenstift und das vom Seniorenbeirat gewünschte Gebäude könnten die Mitte ergänzen. Alle Gebäude sollten so zueinander angeordnet werden, dass sich Bezüge ergeben: Die Senioren schauen den Kindern auf dem Spielplatz und auf dem Schulweg zu, die Kinder selbst nehmen Kontakt zu den älteren Anwohnern auf und im Mehrgenerationen-Café trifft man sich zur Hausaufgabenhilfe, zum geselligen Beisammensein und zu anderen Aktionen. Eine Wegeverbindung quer durch das Gelände sorgt für die Belebung des Areals.

Die Idee war gut, doch sollten noch einmal mehrere Jahre vergehen, bis ein geeigneter Bauträger gefunden werden konnte. Der Seniorenbeirat präsentierte dem Bürgermeister, der Verwaltung und dem Gemeinderat 2016 schließlich die MARO-Genossenschaft, deren Gründer, Martin Okrslar, dann im Spätherbst 2016 Gelegenheit erhielt, die Genossenschaft vorzustellen. Das tat er so überzeugend, dass schon während der Sitzung klar wurde, dass die Genossenschaft das Haus an der Hedwigstraße bauen soll. Vielen Dank an den Seniorenbeirat, der die zündende Idee für dieses Bauvorhaben gehabt und über Jahre nicht locker gelassen hatte.

Selbstbestimmt leben. Mitten drin sein. Den Alltag gemeinsam gestalten: Immer mehr Menschen interessieren sich für gemeinschaftliche Wohnformen.
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Vom mühsamen Weg der Integration

Schwierige Wohnungssuche

Mein Anruf bei einer Maklerfirma aus der näheren Umgebung: „Wissen Sie, Frau Dorschner, ich habe solvente Kunden, die gute Mieter suchen. Wenn meine Kunden an Flüchtlinge vermieten wollten, würden sie sich direkt an den Helferkreis wenden. Es hat keinen Zweck, wenn Sie weiter auf meine Anzeigen antworten…“

Wir sitzen wieder einmal am Computer, Efrem (Name geändert), der junge Mann aus Eritrea und ich. Seit ich vor gut zwei Jahren seine Patin wurde, hat sich unser Verhältnis unmerklich verändert. Aus Betreuung wurde Freundschaft und längst ist Efrem zum Freund meiner Familie geworden. Und nun sitzen wir also wieder einmal am Computer und studieren die wenigen, erschwinglichen Wohnungsanzeigen. „Deutsche vermieten nicht an Afrikaner …“, sagt Efrem plötzlich mit trauriger Stimme. Erschrocken schaue ich zur Seite, direkt in die mutlosen Augen des jungen Mannes. Meine Zustimmung verstecke ich hinter beschwichtigenden Worten: „Nein, das stimmt nicht, warte nur, bald findest du eine Wohnung …“ Doch das wirklich zu glauben, fällt auch mir schwer.

Efrems Traum ist ein kleines Apartment für 450 Euro Kaltmiete — im Fünfseeland ein „Schnäppchen“, anderswo in Deutschland der Preis für eine gut geschnittene Dreizimmerwohnung. Wieder und wieder antworte ich für ihn auf Immobilienanzeigen: „Ich suche für einen anerkannten, Deutsch sprechenden Flüchtling aus Eritrea eine Wohnung …“, wohl wissend, dass ich keine Antwort vom Vermieter bekommen werde. Da, wo Telefonnummern angegeben sind, rufe ich an und höre Sätze wie: „Nein, so etwas nehmen wir nicht.“

Die Wohnungssituation der Flüchtlinge, die einen Aufenthaltstitel und Arbeit haben, ist sehr schwierig. Noch leben sie in der Gemeinschaftsunterkunft, gelten dort aber als „Fehlbeleger“ und müssen so schnell wie möglich ausziehen. Doch wohin? Bleiben sie im Container, ist zu erwarten, dass sie demnächst Mietforderungen von 311 € monatlich zu begleichen haben werden. Dieser Mietzins wird rückwirkend — eventuell ab Anerkennung — erhoben. Im Containerdorf an der Ulrich-Haid-Str. sind solche Briefe inzwischen mehrfach angekommen.Das bedeutet, dass für eine vollbesetzte Containerwohnung mit ca 42 qm Fläche, in der sechs Menschen leben, rund 1866 € monatliche Warmmiete eingefordert werden. Eine Summe, die selbst in unserem hochpreisigen Landkreis beachtlich ist.

Eine Lösung kann das Modell „Wohnen für Hilfe“ sein.

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